von R.Weinbrecht
Den Sammlern rumänischer Briefmarken, die die Ausgaben nach 1870 für philatelistisch beeinflußt und alle Ausgaben nach 1890 gar für "Neuheiten" halten und diese Ausgaben, wenn es hoch kommt, am Rande mitsammeln sei dieser Artikel gewidmet.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich gerade, daß genau diese verachteten Ausgaben der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein ungeheures Potential für den forschenden Philatelisten bieten. Dieses Potential soll hier mit einigen Bemerkungen angerissen werden.
Ein kurzer Blick in den Rumänienteil der großen Kataloge zeigt, daß die Angabe der Zähnungszahl ohne Angabe des Zähnungstyps und meist mit Aussagen wie "gez. 11½ - 14" oder so ähnlich abgehandelt wird. Der "Michel" - Katalog zeigt in einer Anmerkung zumindest die Zähnungszahlen der von 1876 - 1908 gebräuchlichsten Zähnungen auf. Eine Angabe, um welchen Typ von Zähnung es sich handelt sucht man aber vergebens. Auch die dort gemachten Angaben zur Häufigkeit sind mit Vorsicht zu genießen. In den vergangenen Jahren wurden aber im Michel, auch unter bescheidener Mithilfe des Autors, die Zähnungen der Ausgaben nach 1909 erwähnt, wenn auch eine gesonderte Katalogisierung in solch einem allgemeinen Katalog nicht möglich ist.
Der rumänische Katalog von 1974, ansonsten ein ungewöhnlich ins Detail gehendes Werk hält sich mit der Angabe des Zähnungstyps auffallend zurück und geht ab den Ausgaben von 1928 zu den pauschalen Angaben anderer Kataloge über.
Auch um hier für die interessierten Sammler etwas Klarheit zu schaffen wurde dieser Artikel geschrieben. Die Zähnungsangaben in diesem Artikel beruhen auf eigenen Untersuchungen, die mit dem Zähnungsmessgerät "PERFOtronic"® der Fa.SAFE ermittelt wurden.
Ab 1876 bis zum Beginn unseres Jahrhunderts wurde in Rumänien
im wesentlichen die Linienzähnung mit den Zähnungszahlen 11½, 13½, 11 : 13½ und
13½ : 11½ eingesetzt.
größeres Loch am Ende des "Zinkens"
größeres Loch an der Basis des "Zinkens"
größeres Loch am Ende des "Zinkens"
Bei der Freimarkenausgabe von 1909 im Muster der Abbildung 1 im Buchdruckverfahren hat dann die Kammzähnung 13½ : 13¾ Premiere. Der Kamm ist vertikal ausgerichtet und die "Zinken" zeigen nach oben. Die hier genannte Orientierung des Kammes stellt im übrigen den Standard dar.
Die Kammzähnung ist bei dieser Serie noch durch eine kleine Eigenheit gekennzeichnet, die in Abb.2 dargestellt ist. Die Zähnungslöcher an der Basis und an der Spitze des "Zinkens" sind um 0,5 mm größer als die übrigen. Dies wurde vermutlich eingeführt um eine saubere Trennung der Marken auch bei einem Versatz des Kammschlages zu erreichen. In Abb.2 ist übrigens auch der Versatz des Kammschlages deutlich zu sehen.
Diese Kammzähnung erlebte hier nicht nur ihre Premiere, sondern avanciert auch gleich zum Standard. Die früher als Standardzähnung verwendete Linienzähnung verschiedener Weite tritt dagegen stark zurück.
Auf die Tatsache, daß diese Freimarkenausgabe, auch infolge der
Ereignisse des 1. Weltkrieges etliche Auflagen auf einer ganzen Reihe
verschiedener Papiere erlebte, sei hier nur kurz hingewiesen. Die
Aufdruckausgaben von 1918 / 19 weisen im Bezug auf die Zähnung die gleichen
Merkmale auf.
Abb.3 |
Abb.4 |
Bei den nachfolgenden Freimarkenausgaben von 1920 (Abb.3) und 1920 - 27 (Abb.4), die ebenfalls mit einer ganzen Fülle verschiedener Papieren und Typen aufwarten können, ist ebenfalls wieder die Kammzähnung 13½ : 13¾ die Standardzähnung. Während der Herstellung der Serie im Muster der Abb.3 wurde dann ein neuer Zähnungskamm eingeführt, bei dem alle Löcher gleichen Durchmesser haben. Die Ausgabe in Abb.4 kommt dann nur noch mit dem neuen Zähnungskamm vor, bei dem alle Zähnungs-löcher von gleicher Größe sind.
Die Linienzähnung tritt, besonders bei der Ausgabe 1920 - 27
(Abb.4) stark in den Hintergrund. Es kommen jedoch bei beiden Ausgaben alle vier
Zähnungsweiten der Linienzähnung vor. Das mengen-mäßige vorkommen ist jedoch je
nach Nennwert höchst unterschiedlich.
Abb.5 |
Abb.6 |
Abb 7 |
Bei der Freimarkenserie von 1928 mit dem Bild König Michaels als Knabe im großen Format (Abb.5 und 7) und auf Papier ohne Wasserzeichen findet man in den englischsprachigen Katalogen die Zähnungs-angabe "13½". Leider ist diese Angabe unvollständig.
Die Mehrzahl der Wertstufen und der größte Teil der Auflage wurde aber mit der Kammzähnung 13½ : 13¾ versehen, es wurde aber, wenn auch in erheblich geringerem Umfang, die Linienzähnung 13½ eingesetzt (Abb.6). Die 30 B liegt dem Autor sogar ausschließlich in Zähnunng L 13½ vor. Abgesehen von der 30 B liegen dem Autor noch die Wertstufen zu 1 L, 2 L, 5 L 7,50 L und 10 L in Zähnung L 13½ vor.
Die 50 B im Muster der Abb.5 kommt mit Aufdruck "8.IUNIE 1930" in Zähnung L 13½ vor. Somit wäre die Existenz auch dieser Werstufe ohne Aufdruck möglich. Bislang hat dem Autor jedoch noch kein solches Stück vorgelegen.
Im September 1928 wurden einige Wertstufen, die 25 B, 7,50 L und 10 L, im Muster der Abb.5 und 6 erneut aufgelegt, diesmal aber auf Papier mit dem Wasserzeichen "senkrechte Wellenlinien". Bei dieser Ausgabe liegen dem Autor nur Stücke in Zähnung K 13½ : 13¾ vor.
Im Jahre 1930 erschien dann im gleichen Muster der Abb.5 und 6, aber in kleinerem Format die letzte Freimarkenserie der ersten Regierungszeit des Königs Michael I mit der Zähnung K 14¼ : 14. Da diese Ausgabe auch für die Aufdruckausgabe zur Thronbesteigung Karls I. herangezogen wurde und dort die 7,50 Lei auch in Zähnung L 13½ vorliegt, wäre die Existenz dieser Wertstufe auch ohne Aufdruck zu erwarten. Bislang hat dem Autor jedoch noch kein solches Stück vorgelegen.
Abb.7 - 9
Die erste Freimarkenausgabe mit dem Bilde Königs Karls I., Abb.7 - 9 wurde noch im Jahre 1930 verausgabt. Diese Serie weist eine ganze Reihe von interessanten Merkmalen auf. Neben der Zähnung tritt hier als Forschgungsgegenstand das Wasserzeichen und seine Stellungen hinzu. Das Wasserzeichen 6 "PTT unter Krone" kommt in folgenden 8 verschiedenen Lagen vor.
Wasserzeichen 6 Xsl stehend nach links steigend |
Wasserzeichen 6 Xsr stehend nach rechts steigend |
Wasserzeichen 6 Yfl liegend nach links fallend |
Wasserzeichen 6 Yfr liegend nach rechts fallend |
Wasserzeichen 6 Ysl liegend nach links steigend |
Wasserzeichen 6 Ysr liegend nach rechts steigend |
Wasserzeichen 6 Zfr kopfstehend fallend nach rechts |
Wasserzeichen 6 Zfl kopfstehend fallend nach links |
Das Wasserzeichen ist wie von der Rückseite der Marken gesehen dargestellt. Diese Waserzeichen-stellungen sind nun nicht nur theoretisch möglich, sondern kommen auch praktisch vor. Das Standard-wasserzeichen ist die Stellung Xsl. Die anderen Wasserzeichenstellungen sind vergleichsweise selten.
Hinzu kommt nun noch die Zähnung. Die Katalogangabe lautet hier bei den englishsprachigen Katalogen "gez. 13½ - 14½". Auch der rumänische Katalog von 1974 bescheidet sich hier mit der Angabe "13½ - 14½". Präziser müßte es heißen "gez. L 13½, L 14¼ : 13½ und K 14¼ : 14.
In der nachfolgenden Matrix sind die Zähnungen den dem Autor
bekannten Wasserzeichenstellungen und den verschiedenen Wertstufen zugeordnet
:
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25 B |
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50 B |
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1L |
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2 L |
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3 L |
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4 L |
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6 L |
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7,50 L |
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10 L |
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16 L |
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20 L |
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Die Linienzähnungen sind erheblich seltener anzutreffen als die Kammzähnung. Das Mengenverhältnis von Kammzähnung zu Linienzähnung beträgt etwa 5 : 1. Bei den Linienzähnungen liegt das Gewicht eindeutig bei der L 140188 : 13½. Das Mengenverhältnis zwischen L 14¼ : 13½ und L 13½ liegt hier bei den Nennwerten zu 3 L, 6 L und 10 L bei 8 : 1, bei der 7,50 L aber bei 1 : 8 während es bei den anderen Nennwerten ziemlich gleich ist.
Auf die Tatsache, daß die vorgenannte Wasserzeichenstellungen auch bei den Sonderausgaben auf-treten, kann an dieser Stelle nur hingewiesen werden.
Auch bei der auf dem mit dem neuen Wasserzeichen 7 "Krone über
Monogramm" gedruckten Frei-markenausgabe von 1932 im Muster der Abb.7 - 9 kommen
verschiedene Zähnungen und Wasser-zeichenstellungen vor. Die Standardzähnung ist
bei dieser Ausgabe K 14½ : 14. Recht häufig kommt jedoch auch die Zähnung L 13½
vor. Das Wasserzeichen 7 kann in den folgenden 4 Stellungen auftreten :
Wasserzeichen 7 X stehend
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Wasserzeichen 7 Z kopfstehend |
Wasserzeichen 7 Yr liegend nach rechts |
Wasserzeichen 7 Yl liegend nach links |
Bei dieser Ausgabe sind dem Autor jedoch nur die Stellungen X und Z bekannt. Die mengenmäßige Verteilung zwischen X und Z ist in etwa 60 : 40. Bei den Zähnungen K 14½ : 14, L 14¼ : 13½ und L 13½ ist die mengenmäßige Verteilung nur stark zugunsten der Kammzähnung verschoben. Bei den Linienzähnungen L 14¼ : 13½ zu L 13½ beträgt das Verhaltnis etwa 2 : 1, variiert jedoch von Nennwert zu Nennwert. Die 20 L allerdings lag bislang nur in L 13½ vor. Aufgrund der nach relativen Seltenheit vermuteten geringen Auflage der 20 L steht jedoch zu erwarten, daß sie nicht mit der Kammzähnung versehen wurde. Die 10 L ist dem Autor in beiden Zähnungen nur in der Stellung X bekannt.
Das oben angegebene Ausgabejahr von 1932 wird in allen Katalogen ausgewiesen, ist aber nach Untersuchungen des Autors nicht korrekt. Von einigen Wertstufen sind aus verschiedenen Orten Stempeldaten aus dem Winter 1931 gefunden worden. Es ist wohl davon auszugehen, daß diese Ausgabe, ungeachtet des Wasserzeichens, gedruckt, eingelagert und auch so an die Postämter ausgegeben wurde. Bislang sind bei der 4 Lei Stempeldaten vom Dezember 1931 und bei der 6 Lei vom November 1931 gefunden worden.
Auf die Tatsache, daß die vorgenannte Wasserzeichenstellungen
auch bei den Sonderausgaben auftreten, kann auch an dieser Stelle nur
hingewiesen werden.
Die Ausgabe von 1934 im Muster der Abb.10 - 12, ohne "POSTA",
ist dem Autor in Zähnung L 13½ und
K 13¾ : 13½, und mit
dem Wasserzeichen 7 in Stellungen X und Z bekannt. Die mengenmäßige Verteilung
der Wasserzeichenstellungen ist in etwa gleich. Nur die Kammzähnung ist
erheblich seltener zu finden als die Linienzähnung, besonders bei ungebrauchten
Stücken.
Die nachfolgende Ausgabe von 1935 wurde wegen des Fehlens des Wortes "POSTA" in der voraus-gegangenen Ausgabe für notwendig erachtet. Auch hier sind die Zähnung K 13¾ : 13½ und L 13½ bekannt. Bei dieser Ausgabe sind jedoch die Marken in Linienzähnung erheblich seltener anzutreffen, als die in Kammzähnung. Die Kammzähnung tritt hier außerdem erstmals in horizontaler Orientierung auf, was sich leicht am gelegentlichen Versatz der Kammschläge leicht nachweisen läßt.
Die dem Autor vorliegenden Kombinationen von Zähnungen und
Wasserzeichenstellung sind in nach-stehender Matrix dargestellt :
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25 B |
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50 B |
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1 L |
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2 L |
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3 L |
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4 L |
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6 L |
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7,50 L |
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10 L |
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16 L |
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20 L |
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Die im Jahre 1940 erschienenen Ergänzungswerte zur
vorangegangenen Serie zeigen nur die Zähnung K 13¾ : 13¼. Auch hier tritt die
Kammzähnung in horizontaler Orientierung auf. Das Wasserzeichen 7 kommt jedoch
auch hier in den Stellungen X und Z vor. Die nachgewiesenen Stellungen sind in
nachstehender Matrix dargestellt :
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gezähnt |
K 13¾ : 13¼ |
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2 L |
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3 L |
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5 L |
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8 L |
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9 L |
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12 L |
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15 L |
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24 L |
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Abb.18
Die erste Freimarkenserie der zweiten Regierungszeit von König
Michael I. zeigt alle Stellungen des Wasserzeichen 7. An Zähnungen sind die
Kammzähnung 14½ : 14 und die Linienzähnung L 14½ : 13½ bekannt. Das Vorkommen
der verschiedenen Wasserzeichenstellungen und Zähnungen ist in nachstehender
Matrix dargestellt.
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gezähnt |
K 14½ : 14 |
gezähnt |
L 14½ : 13½ | ||||
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25 B |
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50 B |
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1 L |
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2 L |
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4 L |
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5 L |
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7 L |
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10 L |
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12 L |
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13 L |
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16 L |
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20 L |
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30 L |
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50 L |
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100 L |
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Während bei der Kammzähnung die Wasserzeichenstellungen X und Z recht häufig auftreten, sind die Stellungen Yr und Yl weit weniger häufig. Diese Reihenfolge trifft auch auf die Ausgabe in L 14½ : 13½ zu. Allerdings ist diese erheblich seltener anzutreffen als die Kammzähnung.
Abb.19
Die Wohltätigkeitsausgabe zugunsten des Flugwesens wird zwar als Sonderausgabe geführt, kann aber, da die Zuschläge auf die Luftpostgebühren angerechnet wurden, fast als Freimarkenausgabe betrachtet werden. Außerdem wäre es schade diese Serie hier nicht anzusprechen, kommen hier doch fast alle denkbaren Kombinationen vor.
Auch bei dieser Serie finden sich wieder alle 4 Wasserzeichenstellungen und eine ganze Reihe von Zähnungen. Bekannt sind folgende Zähnungen :
K 14¼ : 14, L 14¼ : 13½ und die Mischzähnung zwischen K und L, nämlich 14¼ : 14 : 14¼ : 13½.
Diese letzte Zähnung ist ein rechtes Kuriosum. Der Kammschlag
erfolgte in horizontaler Richtung, sodaß die Zähnungen oben und unten jeweils
14¼ und an einer Seite 14 beträgt. Auf der anderen Seite jedoch findet sich die
Linienzähnung 13½. Normalerweise erfolgte der Kammschlag bei dieser Serie jedoch
in senkrechter Orientierung. Die Kombinationen aus Wasserzeichenstellung und
Zähnung sind in nachstehenden Matrix dargestellt :
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gezähnt |
K 14¼ : 14 |
gezähnt |
L 14¼ : 13½ | |||||
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Die mit * versehenen Wertstufen erschienen erst 1942
Die Mischzähnung 14¼ : 14 : 14¼ : 13½ wurde bislang nur bei den Wertstufen 2 L + 50 B und 4 L + 1 L gefunden. Bei der 4 L + 1 L ist die Wz - Stellung X.
Auch bei dieser Serie ist die Kammzähnung der Standard danach folgt mit weitem Abstand die Linien-zähnung 14¼ : 13½. Die Mischzähnung ist recht selten. Bei der mengenmäßigen Verteilung der Wasserzeichenstellungen ist der Standard X während Yl, Yr und Z mit beträchtlichem Abstand etwa gleichstark vetreten sind.
Ab 1943 wurde Papier mit dem Wasserzeichen 8, Monogramm Michaels I., M unter Krone in Form eines Kreuzes angeordnet, eingesetzt.
Abb.20
Die Freimarkenausgabe im Muster der Abb.18 wurde folglich ab 1943 auch auf Papier mit dem Wasser-zeichen 8 gedruckt. Dieses Wasserzeichen läßt keine verschiedenen Stellungen erkennen. Es treten aber auch hier verschienene Zähnungen auf. Es sind dies die schon von der Ausgabe von 1940 bekannten K 14¼ : 14, L 14¼ : 13½ und als neue Variante die L 13½.
Während die Standardzähnung K 14¼ : 14 bei allen Wertstufen vorkommt, konnte die Zähnung L 14¼ : 13½ vom Autor nur bei den Wertstufen 50 B, 1 L, 4 L, 5 L, 7 L, 10 L, 20 L, 30 L und 50 L nachgewiesen werde. Die L 13½ wurde gar nur bei der 50 L nachgewiesen. Die Linienzähnungen sind hier als recht selten zu betrachten.
Der Vollständikeit halber sei hier noch bemerkt, daß im Jahre
1945 bei einigen Wertstufen die Zeichnung geringfügig verändert wurde.
Abb.21 (381) |
Abb.22 (382) |
Abb.23 (383) |
Abb.24 (384) |
Die von 1945 - 47 erschienene Freimarkenausgabe im Muster der Abb.21 - 24, bei der die hohe Inflation der Nachkriegsjahre schon sichtbar ist, wurde auch auf Papier mit Wasserzeichen 8 hergestellt. Es lassen sich hier ein qualitativ hochwertigees weißes Papier und ein minderwertiges, dickes graues Papier unterscheiden. Es kommen auch hier wieder zwei Zähnungen zum Einsatz :
K 14¼ : 13¾ bei Hochformaten und K 13¾ : 14¼ bei Querformaten und L 14¼ : 13½ bei Hochformaten und L 13½ : 14¼ bei Querformaten
Während die Kammzähnung beim weißen Papier bei allen Wertstufen vorkommt, liegt die Linienzähnung beim weißen Papier nur bei den Wertstufen 0,50 Lei, 20 L, 35 L, 75 L, 80 L, 200 L und 8000 L vor. Mit Ausnahme der 8000 L sind Stücke mit Linienzähnung seltener zu finden als solche mit Kammzähnung.
Bei der Ausgabe auf grauem Papier, die erst im November
ausgegeben wurde, ist die Sache etwas komplizierter, da Farbänderungen
hinzukommen.
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2 Lei | sepia |
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5 Lei | rotviolett |
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10 Lei | braun |
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10 Lei | braun |
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20 Lei | blau |
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20 Lei | hellviolett |
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20 Lei | lilarot |
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25 Lei | orange |
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50 Lei | Blau |
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55 Lei | ziegelfarben |
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80 Lei | orange |
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80 Lei | blau |
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80 Lei | blau |
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100 Lei | dunkelrotbraun |
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137 Lei | gelbgrün |
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160 Lei | grün |
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160 Lei | graublau |
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200 Lei | oliv |
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200 Lei | orangerot |
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200 Lei | orangerot |
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300 Lei | blau |
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360 Lei | sepia |
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400 Lei | violett |
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400 Lei | orange |
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480 Lei | rotbraun |
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600 Lei | olivgrün |
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1.000 Lei | mattblau |
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1.500 Lei | graublau |
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2.400 Lei | rotlila |
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3.700 Lei | blau |
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Auch hier gilt, daß Stücke mit Linienzähnung seltener oder
erheblich seltener zu finden sind als solche mit Kammzähnung.
Abb.25 |
Abb.26 |
Die Ausgabe vom 5. März 1947 in kleinen Format wurden auf gewöhnlichem Papier mit Wasserzeichen 6 mit Kammzähnung K 14¼ : 13¾ hergestellt. Die Ausgabe im großen Format wurden ebenfalls auf gewöhnlichem Papier mit Wasserzeichen 8, aber mit Kammzähnung K 13½ : 13¼ hergestellt. Davon abweichende Zähnungen liegen dem Autor bislang nicht vor.
Abb.27
Am 15. August 1947 erschien dann die letzte Freimarkenausgabe vor Ausrufung der Volksrepublik im Muster der Abbildung 27 auf weißem Papier mit Wasserzeichen 8 gezähnt K 14 : 14½ und L 14¼ : 13½. Die Linienzähnung liegt dem Autor bislang jedoch nur beim Nennwert zu 2 L vor. Diese Serie weist große Schwankungen in der Druckausführung, der Farbtöne und des Papiers auf.
Dieser Artikel konnte nur, sozusagen im vorübergehen, einige Dinge beleuchten. Was vollkommen unberücksichtigt blieb sind die verschiedenen Papiere, die bei mehreren Auflagen infolge des hohen Verbrauchs und der langen Laufzeit von Freimarken zwangsläufig zum Einsatz kommen. Auch die Porto-, Dienst- und Zwangszuschlagsmarken weisen dieselben Zähnungsunterschiede und Wasserzeichen-stellungen auf wie die Freimarken. Auch dies kann hier nur erwähnt werden, ebenso wie die unter-schiedlichen Wasserzeichenstellungen bei den Sonderausgaben oder die Verwendung von verschiedenen Perforatoren bei Kleinbogen.
Ich hoffe, aß dieser kleine Artikel manchen Sammler dazu anregen wird sich etwas näher mit den Zähnungen und Wasserzeichen zu beschäftigen. Der Autor würde sich über zahlreiche Meldungen aus der Leserschaft freuen. Den Autor können Sie über folgende Adresse kontaktieren : rowein01@aol.com